Kennt ihr das Gedicht von Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland?
Das hat Theodor Fontane mal gedichtet und ich kenn das von meinem Vater. Nun hab ich tatsächlich auf dem neuen großen Figurine Bogen den Spruch dazu entdeckt.
Das musste entsprechend zelebriert werde und ich habe daraus ein Birnen Anhängerchen gewerkelt. Ich hatte gerade erst eine schöne Birne aus einem der neuen Designpapier Bögen ausgeschnibbelt.
Im Zuge dessen habe ich das Gedicht mal wieder gegoogelt und herausgefunden das es den Herrn von Ribbeck tatsächlich gab und das auch in echt ein Birnbaum auf der Familiengruft der Familie Ribbeck wuchs. Da war ich ja platt. Hättet ihr das gewusst?
Von daher heute mal die Birne mit einer kleinen Geschichte. :)
Habt eine schöne restliche Woche.
Ich melde mich mal ein paar Tage ab und fliege nach Amsterdam. Warum, wieso, weshalb erzähle ich dann!
Eure Angi
Zutaten:
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«
So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
Theodor Fontane